Südafrika: Wissen teilen, Ressourcen bündeln

Saatgutbanken und lokale Markttage sind hilfreich

  • Vanessa Kohm, SODI
  • Lesedauer: 2 Min.
Produzent*innengruppen stärken lokale Versorgung und Einkommen.
Produzent*innengruppen stärken lokale Versorgung und Einkommen.

Die Bäuerin Noxolo gießt die Setzlinge in ihrem Hinterhof in Mfuleni. Nebenan scharren einige Hühner. Lange produzierte sie nur für sich. Das änderte sich, als sie sich der Produzent*innengruppe ihrer Gemeinde anschloss. Die Mitglieder helfen sich gegenseitig, teilen Wissen und bündeln Ressourcen. Die SODI-Partnerorganisation Surplus People Project (SPP) unterstützt solche Gruppen in elf Distrikten der südafrikanischen Provinzen Nord- und Westkap.

»Unsere Rolle besteht darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Vertrauen, gegenseitige Hilfe und gemeinsame Verantwortung wachsen können«, erklärt Wade Parker, Leiter des Bereichs Agrarökologie beim SPP. In einem Lagerraum stehen Gläser mit Saatgut: alte Tomatenlinien, lokale Bohnen, dürreresistente Sorten. Auf den Demonstrationsfeldern neben dem Gebäude wachsen einige der Sorten unter agrarökologischen Bedingungen. Dort zeigt sich, welche Pflanzen Trockenheit besser überstehen und weniger anfällig sind. Mitarbeitende von SPP begleiten den Prozess der Saatgutgewinnung und -aufbereitung.

Soliaktion – Teilen macht satt

Die nd.Soliaktion, die wir gemeinsam mit SODI, INKOTA und Weltfriedensdienst durchführen, ermöglicht Menschen, eine lebenswerte Zukunft selbst zu gestalten. Helfen Sie mit und machen Sie den Unterschied – gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft. Zum Spendenformular >>


Spende per Überweisung:

Solidaritätsdienst International e.V.

Kennwort »SOLIAKTION«

IBAN: DE80 3702 0500 0001 0201 02

BIC: BFSWDE33XXX (Konto: SODI)


Lesen Sie hier aktuelle Berichte zu den jeweiligen Projekten sowie weitere Artikel aus den vergangenen Jahren.

Die gesetzlichen Regelungen für den Verkauf von Saatgut sind sehr restriktiv. Damit soll die Qualität gesichert werden. Doch der Saatgutmarkt ist von Konzernen wie Bayer dominiert, die auf hybrides Saatgut setzen, das nur mit umweltschädlichen Pestiziden gedeiht. Die gemeinschaftlich betriebenen Saatgutbanken sind dazu eine kostengünstige Alternative, die Abhängigkeit verringert und die Artenvielfalt und Gesundheit schützt. Zudem bündeln die Landwirt*innen ihre Kräfte auch mit gemeinsamen Kompostieranlagen, Werkzeug- und Maschinenpools.

SPP stärkt zudem lokale Wertschöpfung und Direktverkauf. In Schulungen lernen die Teilnehmenden, aus ihren Ernten haltbare Produkte wie Saucen herzustellen und Grundlagen zu Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Qualitätskontrolle. Die verarbeiteten Waren erzielen höhere Preise und erweitern das Angebot. Für Noxolo bedeuten die gegenseitige Hilfe und das verbesserte Einkommen vor allem Handlungsspielraum. Sie baut mehr an und kann verlässlich verkaufen, denn auf dem Markt hat sie inzwischen einen festen Kreis von Kund*innen.

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.