Klärung über die Zukunft der Villa von Goebbels
Bogensee. Das Land Berlin macht einen neuen Anlauf, die Zukunft des bis heute erhaltenen Landhauses des faschistischen Propagandaminister Joseph Goebbels 40 Kilometer nördlich der Bundeshauptstadt zu klären. Die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) will nach Auskunft vom Montag bis Ende des Jahres die notwendigen Entscheidungsgrundlagen schaffen. Für die drängendsten Arbeiten zum Erhalt der riesigen Immobilie am Bogensee bei Wandlitz sind für das kommende Jahr 1,4 Millionen Euro beantragt. Zuvor hatten »Bild« und »B.Z.« berichtet. Die Goebbels-Villa war nach dem Krieg Keimzelle für eine FDJ-Hochschule, in der die Jugendorganisation ihren Kadernachwuchs ausbildete. Es studierten dort außerdem auch junge Menschen aus dem Ausland. Seit dem Jahr 2000 ist das Areal ungenutzt und verfällt. Drei Versuche zum Verkauf sind bisher an der historischen Belastung durch die Nazizeit gescheitert. Bei dem neuen Verfahren soll nach Angaben einer BIM-Sprecherin auch ein möglicher Abriss der Goebbels-Villa geprüft werden. Allerdings seien die Auflagen des Denkmalschutzes für das Gelände sehr hoch, sagte sie. Der Abgeordnete Sven Heinemann (SPD) hatte sich klar für einen Abriss ausgesprochen. »Bogensee hat nur eine Zukunft ohne den Goebbels-Landsitz«, erklärte er. dpa/nd
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