Patent auf Medikament bestätigt
Behörde weist Klage von Hilfsorganisationen zurück
München. Das Europäische Patentamt hat sich für die Aufrechterhaltung des umstrittenen Patents auf das Hepatitis-C-Medikament Sofosbuvir entschieden. Das Patent bleibe in einem geänderten Umfang bestehen, teilte das Patentamt in München am Donnerstagabend mit. Ärzte ohne Grenzen hatte mit anderen Hilfsorganisationen im März 2017 eine Beschwerde gegen das Patent eingereicht.
Ärzte ohne Grenzen kritisiert, dass Gilead Sciences eine Monopolstellung für das Medikament im europäischen Raum hat und diese trotz der Patentänderung beibehält. Die Preise, die der US-Konzern für Sofosbuvir verlangt, seien vollkommen überhöht. »Der Hersteller kann die Preise vollkommen willkürlich festlegen«, sagte Marc Alves, Kampagnenkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. Die Hilfsorganisation kündigte an, gegen die Entscheidung in Berufung zu gehen.
Nach UN-Angaben sind in Europa 15 Millionen Menschen an Hepatitis C erkrankt, mehr als 112 000 Menschen sterben jährlich an den Spätfolgen. In vielen Ländern können die Gesundheitssysteme die Kosten für die Behandlung mit Sofosbuvir nicht für alle Erkrankten tragen, sagte Alves. epd/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.