»Oranje« dominiert bei den Frauen

Die Niederländerin Anna van der Breggen fährt in Innsbruck zum Weltmeistertitel / Bei den Männern siegt der Spanier Alejandro Valverde

  • Lesedauer: 2 Min.

Innsbruck. Die Straßenradsport-Weltmeisterschaften in Innsbruck und der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) - das passt irgendwie nicht zusammen. Denn auch das deutsche Frauenteam fuhr an den Medaillenrängen deutlich vorbei. Beste Fahrerin aus dem deutschen Lager im WM-Straßenrennen in Innsbruck über 156,2 Kilometer war Clara Koppenburg aus Konstanz. Die 23-Jährige, die zusammen mit der deutschen Meisterin Liane Lippert im ersten größeren Feld hinter verschiedenen Ausreißerinnen fuhr, belegte mit einem Rückstand von 7:17 Minuten den 18. Rang. »Auf diesem schwierigen Kurs hatten wir keine anderen Erwartungen«, so Bundestrainer André Korff.

Oranje war am Samstag die bestimmende Farbe. Der Titel ging an die Zeitfahr-Vizeweltmeisterin Anna van den Breggen, die sich souverän durchsetzte. Die Olympiasiegerin aus den Niederlanden, die 30 Kilometer vor dem Ziel attackiert hatte, erreichte das Ziel vor der Hofburg in Innsbruck als Solistin. Für die Niederlande war es das dritte WM-Gold in Innsbruck und seit 2012 der vierte Weltmeistertitel bei den Frauen. Silber holte sich mit einem Rückstand von 3:42 Minuten die Australierin Amanda Spratt, Bronze ging an die Italienerin Tatiana Guderzo (+ 5:26).

Die deutschen Frauen enttäuschten: Die mehrfache Weltmeisterin Trixi Worrack aus Erfurt, die zum WM-Auftakt Gold im Teamzeitfahren mit ihrer Mannschaft Canyon-Sram geholt hatte, stieg einen Tag nach ihrem 37. Geburtstag aus. Lisa Brennauer (Durach), Charlotte Becker (Berlin), Kathrin Hammes (Freiburg) und Christa Riffel (Graben-Neudorf) taten es ihr gleich.

Der Bund Deutscher Radfahrer konnte seine schwache WM-Bilanz mit nur einmal Silber durch den Junior Marius Mayrhofer im Straßenrennen am Schlusstag nicht aufbessern. Das Straßenrennen der Profis gewann der Spanier Alejandro Valverde und feierte damit seinen ersten WM-Titel. Der 38-Jährige triumphierte in Innsbruck vor dem Franzosen Romain Bardet und dem Kanadier Michael Woods. Valverde setzte sich nach 258 Kilometern über ein sehr bergiges Profil mit 4700 Höhenmetern im Sprint der besten vier Fahrer durch. Für den Niederländer Tom Dumoulin blieb nur Rang vier.

Von den deutschen Fahrern hielten Simon Geschke (Berlin) und Emanuel Buchmann (Ravensburg) bis zum finalen Anstieg durch die »Höttinger Höll« mit couragierter Fahrt mit. Geschke konnte den Attacken bei bis zu 28 Prozent Steigung aber nicht mehr folgen und wurde als bester deutscher Fahrer 24. mit 1:54 min Rückstand. Der dreimalige Weltmeister Peter Sagan (Slowakei) hatte das Rennen vorzeitig aufgegeben. dpa/nd

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