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Im Zeichen des Bauhauses

Weimarer Universität will 100-jähriges Jubiläum der Kunstschule für einen Neustart nutzen

  • Lesedauer: 2 Min.

Weimar. Fast 100 Jahre nach der Gründung des Staatlichen Bauhauses macht sich die gleichnamige Universität in Weimar auf zu neuen Ufern. Bauhaus-Semester, Jubiläumsfest, Studierenden-Projekte, Tagungen, Ausstellungen: »Das Bauhausjubiläum ist eine Art Neustart für uns«, sagte der Präsident der Bauhaus-Universität Winfried Speitkamp der dpa. Die Fragen »Was sind wir und was wollen wir?« stünden im Fokus des Riesenprogramms mit mehr als 80 Veranstaltungen.

Den Auftakt bildet am 17. Oktober das Eröffnungsfest für das sogenannte Bauhaus-Semester. Im Bauhaus-Semester werden Studenten und Lehrende, Forscher und Künstler interdisziplinär und international diskutieren. Themen sind die Gestaltung der Gegenwart, künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit.

»Wir wollen ein Alternativprogramm zu den geplanten drei neuen Museen in Weimar, Dessau und Berlin bieten. Als Universität haben wir einen besonderen Zugang, um zu forschen und mit der Gesellschaft in den Austausch zu treten«, betonte Speitkamp.

Im heutigen Haupthaus der Universität hatte der Architekt Walter Gropius das Staatliche Bauhaus Weimar im April 1919 gegründet. Er revolutionierte mit anderen namhaften Künstlern die Ausbildung. Die »Talentschmiede der Moderne« entwickelte sich zur bedeutendsten Design- und Architekturschule des 20. Jahrhunderts. Sie prägt bis heute Kunst und Kunstgewerbe, Architektur und Design in aller Welt. Seit 1996 trägt ein Nachfolger des Bauhauses den Namen Bauhaus-Universität.

Die Ergebnisse des Bauhaus-Semesters und der »Woche der Demokratie« zu 100 Jahren Weimarer Republik sollen im Februar 2019 vorgestellt werden. »Im Kern soll sich daraus ein Studium generale entwickeln«, sagte der Historiker und Hochschullehrer Speitkamp, der seit 2017 Präsident der Traditions-Uni ist.

In Vorbereitung ist auch ein Bauhaus-Studiengang, der voraussichtlich im Herbst 2019 starten wird und quer durch alle Disziplinen reichen soll. Für die Bauhaus-Gastprofessur ist im beginnenden Wintersemester die UN-Klimachefin Patricia Espinosa im Gespräch. Die ehemalige mexikanische Außenministerin und Botschafterin könnte im Januar und Februar Podiumsdiskussionen und Workshops zum Thema Nachhaltigkeit abhalten. Man sei über das Engagement noch in Verhandlungen.

Am 12. April, dem Tag, an dem Gropius das Bauhaus vor 100 Jahren offiziell gründete, gibt es unter dem Motto »Republic of Spirits, Republik der Geister!« ein großes Fest gemeinsam mit der Hochschule für Musik »Franz Liszt«. Vorbild dafür sind die berühmten Bauhaus-Feste von Meistern und Schülern.

An der Bauhaus-Universität studieren etwa 4000 Frauen und Männer aus aller Welt. Es gibt 40 Studiengänge in den vier Fakultäten Architektur und Urbanistik, Bauingenieurwesen, Kunst und Gestaltung sowie Medien. dpa/nd

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