Werbung

Eine Stimme zu haben heißt nicht, dass sich schnell etwas ändert

Nicolas Šustr über das Jubiläum der Knastzeitschrift

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

»Unhaltbare Hygienezustände« in der Justizvollzugsanstalt Tegel sind der Aufmacherartikel der Jubiläumsausgabe des »lichtblicks«, der Gefangenenzeitschrift der Inhaftierten. Nicht zum ersten Mal thematisieren die Redakteure des Blattes den ihrer Meinung nach dilettantischen Umgang mit Schutz- und Hygienevorschriften in der Anstalt. Sogar eine Online-Petition wurde aufgesetzt. Kritisiert wird darin besonders der Verbleib der Matratzen im Haftraum beim Wechsel der Inhaftierten, eine nicht ausreichende Abschirmung von infektionsverdächtigen Inhaftierten sowie mangelnde Information und Schutzbekleidung für die Bediensteten in solchen Fällen.

Immerhin können die Insassen dank der unzensierten Zeitschrift selbst auf die empfundenen Missstände hinweisen, ohne auf wohlmeinende Angehörige oder Anwälte jenseits der Anstaltsmauern angewiesen zu sein. Wirklich geändert zu haben scheint sich an den Verhältnissen bisher allerdings nichts. Diese leidvolle Erfahrung teilen die Redakteure mit ihren Berufskollegen außerhalb leider allzu oft.

Doch die Informationsbeschaffung ist für die Redaktion nicht leicht. So muss sie in der Zeitschrift fragen, wie es denn mit dem Pilotprojekt zum Internet für Gefangene in der Justizvollzugsanstalt Heidering aussieht. Zugang zum Netz hat sie nämlich bisher nicht. Da müsste die Justizverwaltung mal liefern.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal