- Berlin
- Breitscheidplatz
Stilles Gedenken an die Opfer
Blumen wurden zum Jahrestag des Anschlags auf dem Breitscheidplatz niedergelegt, um an die Toten und Verletzten der Attacke zu erinnern
»Noch immer ist die Wunde nicht verheilt, die dieser feige Anschlag gerissen hat«, hatte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im Vorfeld der Trauerzeremonie erklärt. Man denke heute an die Opfer und ihre Angehörigen, die Opfer eines unsinnigen und kaltblütigen Verbrechens wurden, so Müller. Mit Blick auf den Terroranschlag in Frankreich sagte Müller: »Berlin und Straßburg sind sich einig in ihrem Bestreben, trotz menschenverachtender Gewalttaten an ihrer freiheitlichen, toleranten und weltoffenen Lebensweise festzuhalten.« Für die Opfer legte der Regierende Bürgermeister, der vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (ebenfalls SPD), begleitet wurde, einen Kranz nieder. Neben den Kränzen wurden auch zahlreiche Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt.
An der Kranzniederlegung nahmen auch Angehörige sowie Vertreter von Ländern, aus denen die Opfer kamen, teil. Der Pfarrer der Gedächtniskirche, Martin Germer, verlas in die Stille hinein die Namen der zwölf Todesopfer, die aus Deutschland, Polen, Tschechien, der Ukraine, Israel und Italien stammen.
Seit einem Jahr erinnert ein Mahnmal in Form eines goldenen Risses auf den Stufen vor der Gedächtniskirche an die Opfer des bislang schlimmsten islamistischen Anschlags in Deutschland. Der Gedenkort soll an das aus dem Leben gerissen werden erinnern, das den Opfern und ihren Angehörigen widerfahren ist.
Vor zwei Jahren war der islamistische Attentäter, der Tunesier Anis Amri, mit einem entführten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gerast. Bei der Attacke wurden insgesamt zwölf Menschen getötet und nahezu 100 verletzt.
Für den Mittwochabend – nach Redaktionsschluss – war noch eine kurze Andacht in der Gedächtniskirche vorgesehen. Um 20.02 Uhr, dem Zeitpunkt des Anschlages, sollten darüber hinaus die Glocken der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zwölf Mal erklingen – einmal für jedes Todesopfer.
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