Ostsee holt sich den Strand zurück

Aufräumen nach der ersten Sturmflut des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern

  • Lesedauer: 2 Min.

Rostock. Einen Tag nach der ersten schweren Sturmflut des gerade begonnenen Jahres hat an den Küsten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern das Aufräumen und Begutachten der Schäden begonnen.

Der Verwaltungschef des Amtes Usedom Süd, René Bergmann, berichtete am Donnerstag von erheblichen Sandverlusten im Bereich von Zempin. Nach der Sturmflut im Januar 2017 seien dort rund eine Million Euro in die Reparatur des Strandabschnittes investiert worden. Bergmann rechnete nun damit, dass sich die Ostsee etwa 40 Prozent des aufgeschütteten Strands wieder geholt hat. Der wieder hergerichtete Hochuferweg sei nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Zempiner Strandabschnitt war im Januar des Jahres 2017 durch die Bilder eines zerstörten Kiosks bekannt geworden.

Schwere Schäden sind am Strand in Graal-Müritz im Landkreis Rostock entstanden. Für die Bürgermeisterin Benita Chelvier (CDU) sind sie mit denen vom Januar 2017 vergleichbar. Dies betreffe beispielsweise die Dünenabbrüche, die teilweise vier bis fünf Meter hoch sind. Allerdings habe es dieses Mal stärker den Bereich der Seebrücke betroffen, wo etwa sieben bis neun Meter von der Düne abgetragen wurden. »Dazu ist eine Düne da«, fügte Chelvier hinzu.

Vergleichsweise gering fielen die Schäden in Wismar aus, wo am Mittwoch spektakuläre Überschwemmungsbilder entstanden waren. »Es hat sich in Grenzen gehalten«, sagte Stadtsprecher Marco Trunk. So sei etwa ein Fußweg unterspült worden. In Wismar hatte der Wasserstand bis 1,80 Meter über Normal gelegen, wie der Stadtsprecher sagte. Prinzipiell seien Wismar und die Bewohner auf solche Wetterlagen vorbereitet, betonte er.

Auch in Rostock blieben die Schäden eher gering, es mussten lediglich einige Keller im Bereich des Stadthafens ausgepumpt werden. Wie der Sprecher der Stadt Ulrich Kunze berichtete, wurde am Strand von Warnemünde nahezu die Hälfte aller Sandfangzäune von dem Sturm beschädigt. Im Küstenwald sei viel Windbruch entstanden. In Markgrafenheide östlich der Warnow sei allerdings die Düne stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Nach der Sturmflut im Januar vor zwei Jahren, die damals als die schwerste der vergangenen zehn Jahren bezeichnet wurde, hatte das Land Mecklenburg-Vorpommern kräftig in die Reparatur der beschädigten Küstenabschnitte investiert. Die Kosten für die Beseitigung der Schäden an den Küstenschutzanlagen wurden damals mit rund zehn Millionen Euro angegeben. dpa/nd

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