Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Hallo! Ja, ich meine Sie! Sie sind doch an der letzten Kreuzung rechts abgebogen, richtig? Ich stand mit meinem Fahrrad hinter Ihrem Auto. Mir ist da etwas aufgefallen: Ihr Blinker, der blinkte gar nicht. Kann ja mal passieren. Dass man das vergisst. Nur: An der Kreuzung davor, da haben Sie auch nicht geblinkt. Sind aber abgebogen. Fühlen Sie sich beobachtet? Nicht absichtlich, ich habe nur offensichtlich den gleichen Weg wie Sie. Also falls Sie es nicht wissen: Der Blinker, der ist kein Selbstzweck. Klar, klingt jetzt etwas moralisch. Ist auch so gemeint. Ich hänge nämlich an meinem Leben. Aber ich kann auch ein paar Stufen niedriger: Wenn Sie blinken, bevor Sie abbiegen, kann ich mein Vorwärtskommen besser planen. Als Fahrradfahrerin kann ich entscheiden, mich neben oder hinter Ihnen einzuordnen. Als Fußgängerin weiß ich, ob ich über die Straße gehen kann. Stimmt, das sind nur Kleinigkeiten. Es kann aber tatsächlich auch Leben retten, Ihr Blinken. jot

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.