- Politik
- Vereinte Nationen
Jeder dritte UN-Mitarbeiter erlebte sexuelle Belästigung
Studie: Zehn Prozent der Befragten berichten von unangemessenen Berührungen / In zwei Dritteln der Fälle ging die Belästigung von Männern aus
New York. Jeder dritte UN-Beschäftigte hat in jüngerer Zeit sexuelle Belästigung bei der Arbeit erfahren. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie hervor, die die Unternehmensberatung Deloitte im Auftrag der Vereinten Nationen unter deren Mitarbeitern im November 2018 durchführte. Etwas mehr als 30.000 beteiligten sich.
Im weitgefächerten Netz vieler Unterorganisationen beschäftigt die UN weltweit rund 44.000 Mitarbeiter. Der Studie zufolge gab etwa jede oder jeder fünfte Befragte an, sich in den vergangenen zwei Jahren von sexuellen Geschichten oder Witzen angegriffen gefühlt zu haben. Zehn Prozent berichteten von unangemessenen Berührungen. Mehr als die Hälfte sammelte die Erfahrungen direkt am Arbeitsplatz, viele weitere auf Veranstaltungen im Zusammenhang mit ihrer UN-Tätigkeit. In zwei Dritteln der Fälle ging die Belästigung von Männern aus. Jeder vierte von ihnen war ein Vorgesetzter.
Nachdem intern Belästigungsvorwürfe von Beschäftigten laut geworden waren, hatte die UN Anfang 2018 Hilfsmaßnahmen wie die Einrichtung einer Beschwerde-Hotline angekündigt. Die »relativ niedrige« Teilnahmequote bei der Studie deute darauf hin, dass die UN bei ihren Beschäftigten weiter Misstrauen auslöse und den »Eindruck von Untätigkeit und einen Mangel an Verantwortung« vermittle, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.