Dann bleibt der Kindergarten zu

Für den öffentlichen Dienst der Länder stehen schwierige Tarifverhandlungen an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Bundesländer richten sich auf harte Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ein. Vor Beginn der Gespräche am Montag wies der Verhandlungsführer der Länder, Matthias Kollatz (SPD), die Gewerkschaftsforderungen als »unbezahlbar« zurück. Die Forderungen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und des Deutschen Beamtenbundes (dbb) würden nach Berechnungen der Länder 1,3 Milliarden Euro im Jahr kosten, sagte er der »Bild am Sonntag«.

Ver.di-Chef Frank Bsirske bekräftigte dagegen die Forderungen und begründete sie mit dem demografischen Wandel. Nur mit einem ansprechenden Gehalt könne ein Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst abgewendet werden. »Jeder vierte Beschäftigte im Länderbereich geht in den kommenden Jahren in Rente«, sagte er der »Bild am Sonntag«. »Es müssen also genügend Ersatzarbeitskräfte gefunden werden, damit der öffentliche Dienst funktionstüchtig bleibt.« Die Länder müssten beim Lohn attraktiv sein für die notwendigen Nachwuchskräfte.

Ver.di und der Beamtenbund fordern sechs Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch monatlich 200 Euro mehr sowie eine Anhebung der Löhne bei Pflegeberufen um monatlich 300 Euro. Der Berliner Finanzsenator Kollatz erklärte die Forderungen als zu weitreichend, wenn auch Gehaltssteigerungen im Kern angemessen seien: »Wir haben eine positive wirtschaftliche Situation, und es ist auch wichtig, dass die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes daran beteiligt werden«, sagte Kollatz. »Aber die Forderungen sind so nicht umsetzbar.« Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) führt die am Montag beginnende Tarifrunde für 15 Bundesländer mit Ausnahme von Hessen. Warnstreiks dürften auf der Tagesordnung stehen. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal