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Stunde der Wahrheit
Aert van Riel meint, dass Charlotte Knobloch alles richtig gemacht hat
Charlotte Knobloch hat bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im bayerischen Landtag vieles gesagt, was richtig ist. Es stimmt, dass die AfD den deutschen Faschismus verharmlost. Nicht anders kann die Äußerung von Parteichef Alexander Gauland interpretiert werden, der Adolf Hitler und die Nazis als »Vogelschiss« in der deutschen Geschichte bezeichnet hatte. Zudem hetzen AfD-Funktionäre regelmäßig gegen eine angebliche »Massenzuwanderung«. Knobloch kam folgerichtig zu dem Schluss, dass die Politik der Partei auf »Hass und Ausgrenzung« gründet. Abgeordnete der AfD verließen aus Protest gegen die Rede das Plenum. Das war nicht überraschend. Beängstigend ist allerdings, dass die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern nun per E-Mail und am Telefon bedroht wird.
All das zeigt, dass es in der rechten Partei und in ihrem Umfeld weiterhin Antisemitismus gibt. Zwar ist ihre Führung oft darum bemüht, die AfD als »judenfreundliche Partei« darzustellen. Allerdings zeigen sich ihre Politiker nur dann mit Juden solidarisch, wenn sie Möglichkeiten sehen, Vorurteile gegen Muslime zu schüren. Auch Juden in Deutschland dürfen der AfD nicht auf den Leim gehen. Knobloch hat diesbezüglich das richtige Zeichen gesetzt.
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