• Politik
  • Wohnungsnot in Deutschland

Demonstration in Hamburg gegen Obdachlosigkeit

400 Menschen protestieren für ganztägiges Winternotprogramm, bessere Versorgung und Wohnraum

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg. Etwa 400 Menschen haben am Samstag in Hamburg gegen Obdachlosigkeit demonstriert. »Wintermove - Hamburg gegen die Kälte« lautete das Motto der Demo, zu der das »Aktionsbündnis Hamburger Obdachlose« aufgerufen hatte. Zentrale Anliegen waren die sofortige Öffnung des Winternotprogramms auch tagsüber, eine generell bessere Versorgung der Obdachlosen seitens der Stadt und die Schaffung von Wohnraum speziell für Obdachlose.

»Wohnen muss ein Grundrecht sein, und dieses Recht gehört ins Grundgesetz«, sagte Max Bryan, Initiator des Aktionsbündnisses. Es sei ein Skandal, dass der Hamburger Senat keine entscheidenden Schritte gegen die Obdachlosigkeit unternehme. Zum Grundrecht auf Leben gehöre auch der Schutz elementarer Bedürfnisse.

Auf den Transparenten der Demo standen Parolen wie »Dach statt Zelt«, »Den Tag überstehen« oder: »Selig sind die Armen? Reiches Hamburg - wie armselig bist du?« Auch der neue Kältebus der katholischen Sozialinitiative »Alimaus« war auf dem Protestzug dabei.

Unterstützt wurde die Protestaktion vom Diakonischen Werk Hamburg. Die Zahl obdachloser Menschen habe sich in der Stadt in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt, auf nun 1.910 Personen, sagte Dirk Hauer, Wohnungslosen-Experte der Diakonie. »Auf dieses Alarmzeichen muss der Senat sofort und entschlossen reagieren«, forderte er.

Hilfsangebote wie Beratungsstellen und wohnbegleitende Hilfen müssten dringend gestärkt werden. Die Vermittlung obdachloser Menschen in richtigen Wohnraum müsse erheblich besser werden. Nötig sei auch ein offener Zugang in den Schutz des Winternotprogramms. epd/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal