Habeck fordert stärkere Tarifbindung

Sozialpartnerschaft muss auf die Höhe der Zeit gebracht werden / Grünen-Chef trifft sich mit DGB

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Berlin. Grünen-Chef Robert Habeck fordert eine stärkere Tarifbindung in deutschen Unternehmen. »Gerade auch in wachsenden Zukunftsbranchen wie erneuerbaren Energien oder dem ökologisch orientierten Lebensmittelhandel sollten Tarifbindung und Mitbestimmung zum Wesenskern der Unternehmen gehören«, sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur vor einem Treffen mit dem Gewerkschaftsbund DGB an diesem Dienstag. Die Sozialpartnerschaft, also der Wille zum fairen Interessensausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, müsse »auf die Höhe der Zeit« gebracht werden. »Es gilt, die die Tarifbindung zu stärken.«

Habeck lobte die Sozialpartnerschaft als Erfolgsmodell. »Sie garantiert gute Arbeitsbedingungen, Teilhabe von Beschäftigten und sichert den sozialen Frieden«, sagte er. Aber die Arbeit wandele sich, werde internationaler, digitaler und individueller. »Arbeit findet nicht mehr nur im Betrieb statt, sondern auch im Home-Office, unterwegs oder auf Plattformen für Soloselbstständige.« Deshalb gerate die Sozialpartnerschaft unter Druck: Tarifbindungen würden aufgelöst, neue Jobs und neue Branchen würden nicht erfasst, prekäre Beschäftigung nehme zu. Immer weniger Beschäftigte würden von Betriebsräten und Gewerkschaften vertreten.

Am diesem Dienstag ist der Grünen-Vorstand bei der Vorstandssitzung des DGB zu Gast. Es soll um die aktuelle politischen Lage gehen, um die Europawahl im Mai, die sozialen Sicherungssysteme und den Strukturwandel. Die Grünen-Spitze trifft sich immer wieder mit Gewerkschaftsvertretern. dpa/nd

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