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Daniel Eich ist Spitzenvater des Jahres. Warum? Weil er ein ganzes Jahr Elternzeit nimmt und es damit seiner Frau, der Astronautin Insa Thiele-Eich, ermöglicht, für mehrere Wochen ins All zu fliegen. Dafür bekommt er 5000 Euro. Huch? Eine Auszeichnung dafür, dass ein Elternteil ein ganzes Jahr Elternzeit nimmt? Kennen Sie die Auszeichnung »Spitzenmutter des Jahres«? Nein? Kein Wunder, die gibt es nämlich nicht. Das wäre auch zu teuer. Denn in den überwiegenden Fällen sind es immer noch die Frauen, die zwölf Monate Elternzeit nehmen, während lediglich ein Viertel aller Väter überhaupt die zwei Monate nimmt, die andernfalls verfallen würden (im »nd« liegt der Anteil der Vätermonate übrigens über dem Bundesdurchschnitt). Ist der »Spitzenvater des Jahres« also so etwas wie die Frauenquote für frische Väter? Nein, denn die Quote klingt nach Pflicht, der »Spitzenvater« hingegen nach Kür, und er wird obendrein belohnt. Gleichstellung schafft man damit nicht. jot
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