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Maltas Marine rettet 271 Flüchtlinge
Das kleine Land erbittet Hilfe von der Europäischen Union
Valletta. Maltas Marine hat bei drei Rettungseinsätzen auf dem Mittelmeer insgesamt 271 Flüchtlinge gerettet. Bei einem Einsatz in der Nacht zum Mittwoch seien südlich von Malta 63 Menschen auf einem Schlauchboot entdeckt worden, das zu sinken drohte, teilte die Marine am Mittwoch in Valletta mit. Bei zwei weiteren Rettungsaktionen am Mittwoch seien 61 und 147 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht worden.
Da Italien die Seenotrettung von Flüchtlingen blockiert, die das Mittelmeer von Libyen aus zu überqueren versuchen, hat Malta die EU um Hilfe gebeten. Allerdings hat auch die EU ihre eigene Rettungsmission »Sophia« eingestellt. Die zivile Seenotrettung wird durch Klagen und Beschlagnahme der Schiffe kriminalisiert. Die solidarischen Städte in Deutschland werden weiter durch das Bundesinnenministerium daran gehindert, zusätzlich Geflüchtete aufzunehmen. Eine Einigung innerhalb der Europäischen Union jenseits einer »Festung Europa« ist nicht in Sicht. Aktuell werden dafür weitere Anti-Asyl-Gesetze verabschiedet, die darauf ausgerichtet sind, Geflüchtete loszuwerden. Malta kann daher nur begrenzt auf Hilfe aus der EU hoffen.
Immer wieder ertrinken zahlreiche Flüchtlinge beim Untergang ihrer oft seeuntüchtigen Boote, die meisten beim Versuch der Überfahrt von Libyen in die EU. Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR spricht deshalb von »der tödlichsten Meeresüberquerung der Welt«. AFP/ulk
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