Rendite mit Steuermilliarden

Nicolas Šustr über die dramatisch schwindenden Sozialwohnungen

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

An die zehn Millionen Bewohner der Bundesrepublik Deutschland mit geringem Einkommen haben derzeit keine für sie bezahlbare Wohnung. Und Jahr für Jahr werden es mehr. Nicht nur, weil die Mieten seit einigen Jahren im Turbogang nach oben schnellen, sondern auch, weil Jahr für Jahr Zehntausende Sozialwohnungen wegfallen.

Das sind keine Naturereignisse, sondern das Ergebnis jahrzehntelanger neoliberaler Politik, wie der Aufhebung der Wohnungsgemeinnützigkeit noch unter Bundeskanzler Helmut Kohl oder der Finanzmarktliberalisierungen, die vor allem Rot-Grün unter Gerhard Schröder forcierte. Diese und weitere Reformen waren die Bausteine der sozialen Katastrophe namens Wohnungsmarkt. Dabei wurden und werden Abermilliarden von Steuergeldern den Finanzinvestoren willig in den Rachen geworfen. Denn all die einstigen Sozialwohnungen, die nach 30 Jahren oder noch eher aus der Bindung fallen, wurden mit viel öffentlichem Geld erst bezahlbar gemacht. Nun speisen Vonovia, Deutsche Wohnen und wie sie alle heißen ihre Renditen daraus, unter anderem für die privaten Rentenfonds. Und damit auch genug herausspringt, müssen auch noch die Steuern umgangen werden. Die Wohnungsgemeinnützigkeit muss wieder her, damit Wohnraum, der einmal gefördert wurde, immer bezahlbar bleibt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal