Geld ins Gefängnis gesteckt

Schwarzfahrer als Straftäter zu behandeln ist teuer, erklärt Lotte Laloire

  • Lotte Laloire
  • Lesedauer: 2 Min.

Eilig springt man in die Bahn, als die Türen schließen, merkt man, dass es die falsche Linie ist. Wer kennt das nicht? Die Parlamentarier von drei Fraktionen in Mecklenburg-Vorpommern. Vielleicht weil sie lieber Auto fahren - politisch sind sie jedenfalls in der falschen Richtung unterwegs. So stimmten sie gegen den Antrag der LINKEN, der vorsah, das Fahren ohne Ticket von einer Straftat zur Ordnungswidrigkeit herabzustufen. Von der SUV-Fahrerin bis zum Öko-Papi müsste das eigentlich jeden empören, aber niemanden wundern.

Denn verantwortlich sind CDU, SPD und AfD. Die Zusammenarbeit mit Rechtsextremen ist gleich der erste Skandal. Über die AfD offenbart der Beschluss, was viele längst wissen: Sie macht keine soziale Politik, obschon sie das behauptet. Von der CDU erwartet sowieso keiner etwas, und bei der SPD ist unsoziale Politik ein Langzeittrend. Versucht diese Partei ihre wenigen - besserverdienenden - Wähler zu halten, indem sie Politik gegen Arme macht? Nichts anderes bedeuten Gefängnisstrafen für Menschen, die sich hohe Fahrpreise nicht leisten können. Teuer ist auch der Justizvollzug, und zwar für die Allgemeinheit. Wenn ihnen schon soziale Aspekte egal sind, hätten Sozialdemokraten, Freunde der schwarzen Null und Verbündete der Steuerzahler wenigstens aus diesem Grund den Änderungsantrag annehmen müssen. Doch offenbar kann außer den LINKEN hier einfach niemand mit Geld umgehen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal