unten links
Wahlkampf wird heutzutage mit allen Mitteln geführt. Bis zuletzt. Wegen der vielen Unentschlossenen. Die immer länger brauchen, bis sie sich zu irgendetwas entschließen können. Besonders raffiniert handelten diejenigen, die den Termin für die Thüringer Landtagswahl festlegten: 27. Oktober. Der Tag, an dem die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden. Was ja auch heißt: Rot-Rot-Grün verlängert seine Amtsperiode. Und: eine Stunde mehr, um sich zu überlegen, wen man wählen soll. Und für die Parteien: eine Stunde Bonus bei der Jagd nach Wählerstimmen. Wenn es also, liebe Thüringer und -innen, Sonntag früh um drei bei Ihnen klingelt, sind das wohl keine Besoffenen, sondern Wahlkämpfer, die das Haustürgespräch suchen. Es ist gelebte Demokratie. Und wenn Sie dann, erschöpft von den Argumenten, aufs Kanapee sinken und erst abends halb sieben erwachen: Kein Problem, denn tatsächlich ist es ja erst halb sechs - und immer noch Zeit für eine ausgeschlafene Entscheidung. wh
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.