Ermittlungen zu Amad A. eingestellt

Staatsanwaltschaft sieht in dem Fall kein strafbares Verhalten

  • Lesedauer: 2 Min.

Kleve. Gut ein Jahr nach dem Tod eines zu Unrecht im Gefängnis von Kleve eingesperrten Syrers hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt. Die umfangreichen Nachforschungen hätten »nicht zur Feststellung eines strafbaren Verhaltens geführt«, erklärte am Dienstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in der nordrhein-westfälischen Stadt.

Der versehentlich eingesperrte Syrer Amad A. hatte im September 2018 ein Feuer in seiner Zelle in der JVA Kleve gelegt und war zwei Wochen später in einem Bochumer Krankenhaus seinen dabei erlittenen Verletzungen erlegen. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen und beschäftigt mittlerweile auch einen Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags.

A. war versehentlich inhaftiert worden, weil die Personendatensätze des unter anderem von der Staatsanwaltschaft Hamburg gesuchten malischen Staatsangehörigen Amedy G. mit den Datensätzen von A. zusammengeführt worden waren. Hintergrund war nach Angaben der Klever Staatsanwaltschaft, dass der malische Staatsangehörige Aliaspersonalien verwendete, die in Teilen mit den Personalien des Syrers übereinstimmten.

In der Folge führte demnach eine Bedienstete der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein beide Datensätze unter dem Datensatz von A. zusammen. Es sei aber nicht feststellbar, dass die Bedienstete eine Personenverschiedenheit billigend in Kauf genommen habe, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Auch die an der Festnahme von A. beteiligten Polizeibeamten hätten sich nicht wegen Freiheitsberaubung strafbar gemacht. AFP/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal