Kubas Ärzte müssen gehen

Martin Ling über fatale Folgen des Rechtsrucks in Lateinamerika

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Brasilien, Bolivien, Ecuador - der Rechtsruck dort trifft auch Kuba, politisch und wirtschaftlich. Brasiliens rechtsradikaler Präsident Jair Bolsonaro war der Erste, der im November 2018 das Abkommen im Rahmen des Programmes »Más Médicos« (Mehr Ärzte) aufkündigte, aus Bolivien zogen sich die kubanischen Ärzt*innen kurz nach dem Putsch gegen Evo Morales im November zurück und auch Ecuadors neoliberale Regierung hat gerade den Vertrag aufgekündigt. Offiziell aus wirtschaftlichen Gründen - glaubhaft ist es indessen nicht. Die Rechnung zahlen auch in Ecuador die Armen.

Objektiv ist das Programm »Más Médicos« (Mehr Ärzte) für alle Beteiligten eine gute und sinnvolle Sache. Menschen, die in Brasilien, Bolivien oder Ecuador sonst von ärztlicher Versorgung abgeschnitten wären, bekamen durch kubanische Ärzte und Krankenschwestern medizinische Versorgung, Kubas Staatskasse erhielt im Gegenzug dringend benötigte Devisen und kubanische Ärztinnen und Ärzte fanden in dem befristeten Auslandsaufenthalt eine bereichernde Abwechslung.

Kuba erlöst mit der Entsendung von medizinischem Fachpersonal über zehn Milliarden US-Dollar pro Jahr. Wenn von über 60 Staaten drei wegfallen, reißt das eine Devisenlücke. Kubas Erfahrung freilich, solche Lücken zu schließen, ist groß. Sicher ist: Kubanische Ärzt*innen bleiben begehrt.

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