Frauen sollen Polizei retten

Lotte Laloire über eine neue Idee für rechtsextrem verseuchte Behörden

  • Lotte Laloire
  • Lesedauer: 1 Min.

Toll, dass die CDU in Mecklenburg-Vorpommern dieses Problem erkannt hat: Rechtsextremismus in den Reihen der Polizei. Als Lösung schlägt Lorenz Caffier vor, mehr Frauen einzustellen. Der Innenminister hofft, dass die Männer in der Truppe sich dann besser benehmen. Für Caffiers Vorstoß sprechen die Wahlergebnisse: Frauen sind seltener anfällig als Männer für die rechtsextreme Propaganda der AfD. Zudem sollten Frauen gleichberechtigt in Herrschaftsinstitutionen wie der Polizei beteiligt sein, solange es diese gibt.

Doch deren Naziproblem wird das nicht lösen. Erstens, weil die rechte Einstellung tief sitzt und auf Neue abfärben kann. Zweitens dominieren hier Befehl und Gehorsam, nicht Selbstdenken; da ist Widerspruch schwierig, auch der gegen rechts. Drittens führt gesellschaftliche Unterdrückung, hier das Patriarchat, nicht automatisch zu progressiven Ansichten. Auch Frauen können Faschos sein. Schon im Nationalsozialismus haben sie mitgemordet - rassistische Hebammen ebenso wie die Tippsen von Deportationslisten. Ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte ist Beate Zschäpe vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Apropos: Die Adresse der Frankfurter Anwältin, die rechte Drohbriefe mit dem Absender »NSU 2.0« erhielt, wurde vom PC einer Polizistin abgerufen. Noch ist unklar, wie aktiv sie beteiligt war, doch verhindert hat ihre Tätigkeit auf dem Revier den rechten Terror nicht.

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