Schalkes neuer Liebling

Gregoritsch überragt beim Sieg gegen Gladbach

  • Carsten Lappe, Gelsenkirchen
  • Lesedauer: 3 Min.

Der FC Schalke 04 hat einen neuen Liebling. Gerade einmal 90 Minuten benötigte »Gregerl«, um sich in die Herzen der königsblauen Fans zu spielen. Dies mag auch an der forschen Art von Neuzugang Michael Gregoritsch liegen, der Schalke auch reif für höhere Aufgaben sieht. Der Matchwinner beim beeindruckenden 2:0 (0:0) am Freitagabend im Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach sieht seinen neuen Klub gerüstet für das spannendste Titelrennen der Bundesliga seit Jahren.

»Alles. Vieles. Alles« sei nun am kommenden Wochenende beim FC Bayern möglich, meinte Gregoritsch nach seinem Traumeinstand für Schalke mit einem Tor und einer Torvorlage gegen die hochgelobten Gladbacher. »Wir brauchen uns nicht zu verstecken«, sagte der 25-Jährige weiter. »Ich bin jetzt zwei Wochen hier und sehe, dass eine unglaublich gute Qualität in der Mannschaft ist.« Nach 18 Spieltagen hat der Tabellenfünfte 33 Punkte - so viele wie in ganzen vergangenen Saison. »Das ist ein schönes Gefühl, was ich bislang auch noch nicht gekannt habe - im oberen Tabellendrittel zu sein, nach München zu fahren und zu wissen, dass das ein Spitzenspiel ist«, sagte Gregoritsch. Der FC Bayern sprang mit einem 4:0 (0:0) am Sonntag zum Rückrundenauftakt bei Hertha BSC auf Platz zwei.

Sollten die Königsblauen am kommenden Wochenende auch beim Rekordmeister punkten, würde aus dem Titelvierkampf zwischen Herbstmeister Leipzig, Gladbach, den Bayern und Dortmund wohl endgültig ein Fünfkampf. »Um ehrlich zu sein: Ich habe dafür im Moment wenig Kapazitäten in meinem Kopf. Ich bin glücklich über dieses Spiel gegen einen richtig guten Gegner«, sagte Schalkes Trainer David Wagner. Seine Elf hatte sich im Duell zweier ähnlich spielender Mannschaften konsequenter und entschlossener präsentiert - und gewann durch die Treffer von Suat Serdar (48. Minute) und Gregoritsch verdient (58.).

Mit der Leihgabe aus Augsburg scheint Wagner ein noch fehlendes Puzzleteil gefunden zu haben. Beim FCA war Gregoritsch in Ungnade gefallen, da er sich über wenige Einsatzzeiten beschwert hatte. Auf Schalke ist er aktuell neben dem unermüdlichen Benito Raman im Sturm gesetzt. »Das ist eine Riesenchance, die ich bekommen habe. Die muss man nutzen«, sagte Gregoritsch, den Wagner als »fußballschlau« lobte.

Schalkes Leistung war angesichts prominenter Ausfälle umso bemerkenswerter. Neben dem kurzfristig absenten Amine Harit fehlten mit Salif Sané, Weston McKennie und Benjamin Stambouli weitere Leistungsträger. Der zum Saisonende zum FC Bayern München wechselnde Stammkeeper Alexander Nübel hingegen wurde auch angesichts des erneut souveränen seines Vertreters Markus Schubert nicht vermisst. »Ich fand, er hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er wirkte sehr ruhig, sehr reif«, lobte Wagner. Auf eine Diskussion, wie er mit Nübel nach dem Ende der Rotsperre umgehen werde, wollte er sich aber nicht einlassen. dpa/nd

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