- Politik
- Biobranche
Bitte nicht überall Greta!
Haidy Damm über den Jubel der Biobranche
Die Biobranche ist hoch erfreut. Die Verkaufszahlen steigen, immer mehr Kund*innen, immer mehr Bio. Im öffentlichen Diskurs ist das Thema Nachhaltigkeit eng verbunden mit Entscheidungen an der Ladentheke. All das nutzt den Produzent*innen und Verkäufer*innen biologischer Lebensmittel. Das ist erfreulich. Und sicher ein Ergebnis jahrelanger Proteste von Bäuer*innen und Bauern, Umwelt- und Entwicklungsgruppen für eine andere Landwirtschaftspolitik.
Ganz sicher gar nichts mit den Verkaufszahlen zu tun hat Greta Thunberg. Doch die Naturkostverbände machen genau das: Sie sprechen von einem »Greta-Effekt«, dem sie die guten Verkaufszahlen verdanken.
Die junge Schwedin hat sich durch ihren zunächst einsamen Protest gegen mangelnden Klimaschutz vor dem Riksdagshuset in Stockholm weltweit große Anerkennung erarbeitet, hat Hunderttausende vor allem junge Menschen ermutigt, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu engagieren, und ist so zur Ikone einer ganzen Bewegung geworden. Das verdient Respekt.
Nur eins hat sie wirklich nicht verdient: An jeder Straßenecke für die Ziele anderer herzuhalten und letztlich für Werbung instrumentalisiert werden, und sei das Thema noch so verwandt.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.