Amt im fatalen Ignoranzmodus

MEINE SICHT: Rainer Rutz über den Umgang mit Geflüchteten.

  • Lesedauer: 1 Min.

Ausgerechnet jetzt, in Zeiten eines umfassenden Kontaktverbots, mit der Auflösung einer Containerunterkunft beginnen zu wollen, zeugt von Planlosigkeit, die an Fahrlässigkeit grenzt. Ein Umzug wäre mit einer großen Zahl an Kontakten verbunden gewesen, für die Geflüchteten ebenso wie für die Mitarbeiter der Gemeinschaftsunterkünfte.

Hat das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten ernsthaft geglaubt, es könne 170 Geflüchtete in diesen Ausnahmezeiten einfach mal so mir nichts dir nichts in ein paar Busse verfrachten, als würde die vorgeschriebene Minimierung aller Sozialkontakte für Flüchtlinge nicht gelten? Dass der Umzug nach Protesten des Berliner Flüchtlingsrats nun erst einmal abgeblasen wurde, ist daher nur folgerichtig. Und es zeigt: In diesen Krisenzeiten ist mehr denn je Wachsamkeit gefragt, damit die Schwächsten in unserer Gesellschaft nicht auf der Strecke bleiben.

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