Werbung

Nun soll »Irini« scheitern

René Heilig rät der EU zu ganz anderen Marinemissionen

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Am 31. März endet offiziell die EU-Marinemission »Sophia«. Sie ist gescheitert. Die Frage, welche Länder die aus Seenot geborgenen Flüchtlinge aufnehmen, drohte die Europäische Union zu zerreißen. Also überließ man die Schutzsuchenden schon seit einem Jahr sich selbst - und damit oft genug dem Tod. Nun werden die Marineschiffe ins Mittelmeer zurückkehren. Zur Operation »Irini«. Sie soll das von der Uno bereits 2011 verhängte Waffenembargo überwachen. Ein abermaliges Scheitern ist absehbar, denn die libyschen Konfliktparteien erhalten die Masse ihres Mordwerkzeuges samt Söldnern über den Landweg aus Ägypten, den Arabischen Emiraten und der Türkei.

Um nicht abermals humanitäre und in der Seefahrt selbstverständliche Hilfe leisten zu müssen, ist »Irini« in das östliche Seegebiet verlagert worden. Zugleich bilden EU-Experten weiter die libysche Küstenwache und die Marine aus, damit die ihre Aufgabe als Sklavenfänger noch besser erfüllen. Während sich Außenminister Heiko Maas (SPD) freut, dass es gelungen ist, die Mission in Gang zu bringen, kommen von Wehrexperten der Union Forderungen nach mehr Geld für ein neues Fregatten-Bauprogramm. Unfassbar!

Wäre es nicht angesichts der weltweiten Pandemie tausendmal gescheiter, mit Reedereien darüber nachzudenken, wie man einige der vertäuten Kreuzfahrtriesen chartern und als Lazarettschiffe in die Welt schicken kann?

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.