Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Man muss an Ausnahmezuständen wie diesen auch mal das Positive sehen: Keine unwillkommenen Besuche mehr von »Freunden«, die dich ungefragt herzlich umarmen und wohlig ihre schweißnasse Wange an deiner reiben. Keine »angeregten Gespräche« in Kneipen mehr mit sich für originell haltenden Fremden, die beim Erzählen ihrer nur bedingt interessanten Lebensgeschichte 100 000 Spucketröpfchen auf deinem Gesicht hinterlassen.

Keine aggressiven Chipstütenraschler und Filmszenennacherzähler (»Hast du gesehen? Voll auf die Fresse!«) mehr neben einem im Kino. Keine psychisch gestörten Supermarktkunden mehr, die dir lustvoll ihren Einkaufswagen in die Kniekehle rammen. (Naja, sagen wir besser: nicht mehr so viele.) Und keine rotznasigen Kinder mehr in unmittelbarer Nähe, die mit einem höhnischen Lachen ihre eingespeichelte Reiswaffel an deiner Nase abwischen. Manchmal, nur manchmal, ist es schön, ein Sozialphobiker zu sein. tbl

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.