Es geht auch ohne Lobbyisten

Daniel Lücking zur designierten Wehrbeauftragten Eva Högl

Der Aufschrei war groß, als die SPD Eva Högl als Nachfolgerin für den Wehrbeauftragten des Bundestages Hans-Peter Bartels benannte. Kompetent sei Högl ja, aber ihr fehle die nötige Erfahrung bei verteidigungspolitischen Themen. Der übergangene Möchtegern-Nachfolger und Oberst der Reserve Johannes Kahrs schmiss am Dienstag sein Bundestagsmandat hin, sein Parteiamt dazu und gleich noch seinen Twitteraccount. Was ist da so undenkbar, dass gleich zwei Männer die Nerven verlieren?

Der Blick ins Gesetz erleichtert nicht nur die Rechtsfindung, sondern räumt auch mit manchem Vorurteil auf. Als Hilfsorgan der parlamentarischen Kontrolle soll die Wehrbeauftragte all die Themen behandeln, um die sich der Verteidigungsausschuss nicht schon selbst kümmert. Dort nimmt die Zahl an Reservisten kontinuierlich zu. Fachexpertise und Nähe zur Truppe sind also längst (über)repräsentiert. Für die Belange der Truppe tritt zudem auch der Bundeswehrverband (DBwV) ein.

In Untersuchungsausschüssen begleitete Högl die Arbeit von Polizei und Geheimdiensten. Sie arbeitete Verfehlungen heraus, ganz ohne je Uniform oder Schlapphut getragen zu haben. Eine Fähigkeit, die auch bei der Truppe gut zum Einsatz gebracht werden könnte, jedenfalls, wenn man nicht ausschließlich für mehr Rüstung trommeln will.

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