Von Baumscheiben und Wasserschossern

Tipps im Juni

  • Lesedauer: 3 Min.

Baumscheiben von Gras und Unkräutern freihalten

Gerade im Sommer konkurrieren Gräser und Unkräuter mit dem Baum um Wasser und Nährstoffe. Ein dichter Bewuchs bis zum Stamm kann zudem die gefürchtete Kragenfäule fördern. Halten Sie den Rasen im Obstgarten deshalb möglichst kurz. Die Baumscheibe, also der Bereich von 50 bis 100 Zentimeter Durchmesser rund um den Stamm, sollte frei von Bewuchs bleiben.

Eine Mulchschicht aus organischem Material (zum Beispiel Gras- oder Rasenschnitt) verhindert, dass sich nach dem Jäten erneut Unkräuter breitmachen. Tipp: Zuvor zwei Handvoll Hornspäne ausbringen.

Obstbäume bei Trockenheit wässern

Obstbäume müssen bei Trockenheit regelmäßig gewässert werden, sonst bleiben die Früchte klein oder fallen vorzeitig ab. Apfelbäume etwa brauchen in Trockenzeiten wöchentlich etwa 40 Liter Wasser.

Zusätzlich sollten Sie die Baumscheibe mit einer Abdeckung aus Rindenkompost vor Verdunstung schützen. Im Fachhandel sind für diesen Zweck auch spezielle Mulchscheiben aus Kokosfaser erhältlich. Sie haben den Vorteil, dass man sie zum Wässern leicht entfernen kann.

Fruchtbehang beim Pfirsich ausdünnen

Dünnen Sie den Fruchtbehang Ihres Pfirsichbaums im Juni so weit aus, dass pro zehn Zentimeter Trieblänge nur eine Frucht übrig bleibt. Die Maßnahme fördert die Fruchtqualität und verhindert, dass der Pfirsichbaum vorzeitig altert.

Sommerschnitt für Weinreben

Damit Ihre Weinreben große, süße Trauben bilden, brauchen sie während der Blütenphase einen Sommerschnitt. Schneiden Sie jeden Fruchttrieb über dem vierten bis fünften Blatt hinter dem letzten Blütenbüschel ab und kürzen Sie auch alle Seitentriebe, die für den Stockaufbau im nächsten Jahr nicht benötigt werden, auf zwei bis drei Blätter ein.

Sinn der Schnittmaßnahme: Die künftigen Trauben werden besser belichtet und haben zum Wachsen mehr Wasser zur Verfügung, das sonst über die Blätter verdunsten würde. Sie sollten dabei darauf achten, nicht zu viel Blattmasse abzuschneiden, denn die Blätter sind für die Zuckerbildung wichtig. Stattdessen sollten Sie im Juli lieber den Fruchtbehang ausdünnen, damit eine gute Balance zwischen Frucht- und Blattmasse erhalten bleibt.

Monilia-Fruchtfäule an Kirschen

Der pilzliche Erreger der Monilia-Fruchtfäule dringt über Risse und Verletzungen in die Kirschen ein. Die Früchte verfaulen am Baum und bilden als gut sichtbares Merkmal häufig konzentrisch runde, polsterartige Sporenlager aus. Oft trocknen die Früchte am Baum ein und bleiben als Fruchtmumien hängen.

Wichtig: Entfernen Sie vorbeugend alle im Baum verbliebenen alten Früchte. Setzen Sie zur Bekämpfung ab dem Auftreten der ersten Symptome wiederholt Pflanzenschutzmittel ein (zum Beispiel Bayer Garten Obst-Pilzfrei Teldor, Monizin Obst Pilz-frei). Bitte beachten Sie hierbei stets die Wartezeit (siehe Gebrauchsanweisung).

Wasserschosser ausreißen

Stark wachsende Apfel- und Birnbäume entwickeln nach einem kräftigen Rückschnitt auf der Oberseite der Äste meist unzählige Neutriebe (»Wasserschosser«). Nach dem Schnitt - egal ob im Sommer oder traditionell im Spätwinter - treiben jedoch aus der Ansatzstelle oft neue Wasserschosser, die dann ebenfalls entfernt werden müssen. Machen Sie es wie die Profis und reißen Sie die gerade einmal 30 bis 40 Zentimeter langen Zweige gegen die Wuchsrichtung mit einem kräftigen Ruck heraus. Voraussetzung für den Juniriss ist, dass die Triebe noch nicht verholzt sind. Vorteil der Methode: Vorhandene Knospen (»schlafende Augen«) werden ebenfalls mit herausgerissen. nd

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