Visiere als Mundschutzmaske?

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Wer keine Lust auf die textile Nase-Mundschutz-Maske hat, greift zum Visier. Freier atmen, erkennbarer lächeln, leichtere Verständigung: Die Vorteile scheinen auf der Hand zu liegen. Doch der Nutzen der Plastikkonstruktionen als Virenbarriere ist umstritten. Während etwa das Bundesland Hessen die Gesichtsschilde in seiner Corona-Verordnung ausdrücklich erlaubt, gelten sie in Baden-Württemberg offiziell nicht als Maskenersatz.

Zum Selbstschutz scheinen Visiere ähnlich gut geeignet wie Masken. Allerdings können sich sogenannte Aerosole wegen der großen Abstände zwischen Visier und Gesicht leichter verbreiten. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts sind die Plastikschilde keine gleichwertige Alternative zur Mund-Nase-Bedeckung. Das Visier ist ideal, um sich gegen die klassische Tröpfcheninfektion zu schützen. Es diene als Spuckschutz und schütze auch die Augenschleimhäute. Wenn es hingegen darum geht, andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist das Visier dem Mundschutz unterlegen. Die Plastikschilde können in der Regel nur die Tröpfchen abfangen, die direkt auf der Scheibe landen. Ein gut anliegender textiler Mundschutz kann hingegen auch das Vorbeiströmen der Tröpfchen an den Seiten verhindern und die Atemluft abbremsen. Insbesondere die Aerosole, die stundenlang in der Luft schweben und dabei Infektionen verursachen, können durch textile Bedeckungen besser aufgefangen werden. Nehme man an, dass zwei Personen mit Visier lange miteinander reden, könne es durchaus zu einer Infektion durch solche Aerosole kommen. nd-ratgeberredaktion

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