Umschwung in Montenegro

Roland Zschächner über den unerwarteten Wahlausgang im Adrialand

  • Roland Zschächner
  • Lesedauer: 1 Min.

Das kam für alle Beobachter unerwartet: Bei den Parlamentswahlen in Montenegro am Sonntag hat die Opposition überraschend stark abgeschnitten. Zwar erhielt die seit knapp 30 Jahren regierende Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) von Präsident Milo Djukanovic rund 35 Prozent der Stimmen, doch knapp hinter ihr folgt mit 32,5 Prozent das Bündnis »Für die Zukunft Montenegros«. Auf dem dritten Platz folgt die ebenfalls oppositionelle Liste »Frieden ist unsere Nation«.

Im neuen Parlament kann die DPS zusammen mit ihren traditionellen Bündnispartnern der nationalen Minderheiten auf lediglich 40 der 81 Abgeordneten zählen. In Podgorica sieht es damit nach einem Wechsel aus. Doch der einzige wirkliche gemeinsame Nenner der Opposition ist, gegen Djukanovic zu sein. Keine Einigkeit herrscht etwa beim Verhältnis zur Nato, der Montenegro 2017 beitrat. Zum anderen könnten angesichts des ganz knappen Ausgangs doch noch Abgeordnete zur DPS wechseln und das Blatt wenden. Einer Sache kann sich Djukanovic in jedem Fall sicher sein: der Unterstützung des Westens. Schließlich ist er der Garant dafür, dass Montenegro den Weg der von EU und Nato geforderten »euroatlantischen Integration« weiterverfolgt.

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