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Starthilfe für den Terror
Israel sollte sich der langfristigen Folgen seiner Handlungen bewusst werden, meint Philip Malzahn
Die Hamas und die Hisbollah nähern sich weiter an, trotz aller religiösen und politischen Differenzen. Das ist nachvollziehbar, denn in Zeiten, in der die israelische Rechte und die Golfmonarchien ihre Freundschaft zelebrieren, muss man schauen, wo man bleibt. Und beim kleinsten gemeinsamen Nenner ist man sich schon immer einig: Der Kampf gegen den »Krebs« Israel, wie beide Organisationen den jüdischen Staat schon genannt haben, muss fortgeführt und ausgebaut werden.
Das Ironische dabei: Israel ist an dieser Entwicklung nicht unschuldig. Denn man hat einst selbst der Hamas auf die Beine geholfen. Zur Erinnerung: Anfang der 1980er Jahre war für Israel nichts wichtiger, als die Hegemonie der größten palästinensischen Widerstandsorganisation Fatah zu brechen. Man hatte nicht damit gerechnet, dass der Fatah-Widersacher Hamas zur noch größeren Bedrohung wird. Wenn Israel wirklich Frieden will, dann muss es eine Lösung finden, die der palästinensischen Bevölkerung die Gründe nimmt, einen bewaffneten Kampf der Hamas zu unterstützen. Indem man ihnen arabische Bündnispartner abzieht und den organisierten Widerstand in Teherans Arme treibt, wird man das Gegenteil bewirken.
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