- Politik
- Abtreibungen in Ecuador
Ecuadors Präsident verhindert Gesetz für Notfall-Abtreibungen
Lenin Moreno legt Veto gegen zuvor vom Parlament verabschiedeten Entwurf ein
Quito. Der ecuadorianische Präsident Lenin Moreno hat ein Gesetz abgelehnt, mit dem Abtreibungen in medizinischen Notfällen erlaubt werden sollten. Moreno habe sein Veto gegen den zuvor vom Parlament verabschiedeten Entwurf eingelegt, erklärte seine juristische Beraterin Johana Pesántez am Freitag (Ortszeit) in Quito.
Eine Mehrheit der Abgeordneten hatten den Gesetzentwurf im August angenommen. Er sah vor, Schwangerschaftsabbrüche straffrei zu stellen, wenn die Gesundheit der Frau oder des Ungeborenen in Gefahr sind. Krankenhäusern und Medizinern sollte es verboten werden, eine Behandlung in solchen Fällen abzulehnen. Die Ärzte sollten verpflichtet werden, Vertraulichkeit zu wahren.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
In Ecuador steht Abtreibung unter Strafe. Ausnahmen gibt es nur, wenn das Leben der Schwangeren in Gefahr ist oder die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung einer Person mit »geistiger Behinderung« ist.
Moreno begründete sein Veto im Onlinedienst Twitter damit, es entspreche »nicht den aktuellen Bedürfnissen der Bevölkerung«. Die Abgeordneten sollten einen neuen Gesetzentwurf ausarbeiten. AFP/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.