Gesellschaftlicher Balanceakt

Markus Drescher über das Suchen und Finden einer Coronastrategie

Deutschland ist im Vergleich zu vielen anderen Ländern insgesamt bisher ziemlich glimpflich durch die Coronakrise gekommen. Das muss nicht so bleiben, wie es die auch hier steigenden Infektionszahlen andeuten, soll es aber natürlich. Doch wie? Das ist die große Frage, die sich den politisch Verantwortlichen stellt. Und die die Bürgerinnen und Bürger geklärt sehen wollen - möglichst eindeutig, möglichst belastungsfrei und dabei möglichst sicher. Sie sind es schließlich, die mit der gefundenen Antwort leben müssen.

Doch wie nicht erst die Bund-Länder-Beratungen am Dienstag zum weiteren Vorgehen zeigen, wird es mit zunehmender Dauer der Pandemie und wachsendem Wissen über das Coronavirus leider nicht einfacher, eine zufriedenstellende staatliche Erwiderung zu finden. Denn regional ist die Entwicklung der Infektionszahlen höchst unterschiedlich. Daraus resultieren divergierende Interessen, die Notwendigkeit, für weitere Maßnahmen die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen und, und, und. Darüber hinaus ist die Wirtschaft bereits durch die bisherigen Eindämmungsmaßnahmen geschwächt - und die Saison der Erkältungskrankheiten steht vor der Tür. Diesem Land steht in den kommenden Monaten also ein gesellschaftlicher Balanceakt bevor, dessen Ausgang offen ist.

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