• Politik
  • Konflikt um Berg-Karabach

Aserbaidschans Präsident erklärt strategisch wichtige Stadt Schuscha für erobert

Schuscha liegt etwa zehn Kilometer von Stepanakert, der Hauptstadt von Berg-Karabach, entfernt

  • Lesedauer: 2 Min.

Baku/Eriwan. In der umkämpften Südkaukasusregion Berg-Karabach hat Aserbaidschan nach Angaben von Präsident Ilham Aliyev die strategisch wichtige Stadt Schuscha (auch Schuschi) eingenommen. »Mit einem großen Gefühl des Stolzes teilte ich mit, dass die Stadt Schuscha von der armenischen Okkupation befreit ist«, sagte Aliyev am Sonntag in einer Rede. Schuscha gilt als Schlüsselstadt, die Behörden in Berg-Karabach hatten selbst mitgeteilt, dass ihr Verlust am Ende auch eine Niederlage im Kampf um die ganze Region bedeute. »Schuscha gehört uns! Karabach gehört uns!«, sagte Aliyev Medien in Baku zufolge.

Aus Armenien gab es zunächst keine Bestätigung für den Verlust der Stadt. »In Schuschi gehen die Kämpfe weiter. Warten Sie und glauben Sie an unsere Streitkräfte«, teilte der Sprecher des armenischen Verteidigungsministeriums, Arzrun Owannissijan, in Eriwan mit. Berg-Karabach hatte am Sonntagmorgen von intensiven Kämpfen berichtet.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Schuscha liegt etwa zehn Kilometer von Stepanakert, der Hauptstadt von Berg-Karabach, entfernt. Aliyev kündigte an, bis zum Ende zu gehen. Er hatte bereits am Samstag von größeren Gebietsgewinnen berichtet.

Die schweren Gefechte um Berg-Karabach dauern seit dem 27. September an. Aserbaidschan verlor in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund 30 Jahren die Kontrolle über das bergige Gebiet mit etwa 145 000 Bewohnern. Seit 1994 galt eine brüchige Waffenruhe. Aserbaidschan kann sich in dem Konflikt auf seinen »Bruderstaat« Türkei berufen. Russland wiederum ist Schutzmacht Armeniens. dpa/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -