- Politik
- Jean-Luc Mélenchon
Mélenchon will Präsidentschaftskandidat in Frankreich werden
69-jähriger Linkenpolitiker würde 2022 zum dritten Mal antreten
Paris. Der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon will bei den Wahlen 2022 erneut als Präsidentschaftskandidat in Frankreich antreten. Er knüpfte seine Bewerbung allerdings an eine Bedingung: 150.000 Menschen müssen seine Kandidatur über eine Online-Plattform unterstützen, wie er am Sonntagabend mitteilte. Er sei dafür, dass Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit hätten, einen Kandidaten zu nominieren. »Ich möchte dazu beitragen, dass wir wieder Lust auf die Zukunft bekommen«, schrieb Mélenchon in einer Erklärung.
Der 69-Jährige würde 2022 zum dritten Mal als Präsidentschaftskandidat in Frankreich antreten. Bei der Präsidentenwahl 2017 hatte Mélenchon im ersten Durchgang rund sieben Millionen Stimmen erhalten. Er hatte damals mit einer rasanten Aufholjagd für Aufsehen gesorgt. In die Endrunde waren dann aber der sozialliberale Anwärter und heutige Präsident Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen gekommen.
Mélenchon kam 1951 im marokkanischen Tanger zur Welt und zog mit elf Jahren nach Frankreich. Er studierte Philosophie und arbeitete als Lehrer, bevor er in die Politik ging. Mélenchon war lange in der Sozialistischen Partei. Bei den Wahlen 2017 trat er mit seinem linken Wahlbündnis La France Insoumise (LFI) an. Mélenchon ist heute Vorsitzender der LFI-Fraktion in der Nationalversammlung. Auch die Rechtsextremistin Le Pen hat bereits ihren Hut für die Wahlen 2022 in den Ring geworfen.
Ende 2019 ist Mélenchon nach Vorfällen bei einer Hausdurchsuchung zu einer Haftstrafe von drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Mélenchon wurde unter anderem Aufwiegelung vorgeworfen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass es bei Durchsuchungen der Räumlichkeiten seiner Partei zu Auseinandersetzungen zwischen Mélenchon und Anti-Korruptions-Ermittlern gekommen war. Mélenchon hatte von einem »politischen Prozess« gesprochen. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.