Verkünder der Wahrheit

Alexander Isele über Trumps Begnadigung von Michael Flynn

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

George Orwell hätte diese Präsidentschaft nicht besser beschreiben können: Wo Lügen zu Wahrheit, Schuld zu Unschuld und Verrat zu Dienst am Land umgedeutet werden, stellte sich nicht die Frage, ob Donald Trump das US-Präsidentenamt beschädigt hat, sondern wie lange der Schaden anhält. Zum Ende seiner Amtszeit belohnt Trump nun Diejenigen, die ihn in seiner korrupten Amtsführung gedeckt haben.

Zwar ist es Tradition in den USA, dass ein scheidender Präsident Straftäter begnadigt. Doch dass ein Präsident eine Person bedenkt, die mit Lügen die eigene Korruption deckt, ist neu: »Es ist mir eine große Ehre zu verkündigen, dass General Michael T. Flynn vollständig begnadigt wurde«, twitterte Trump am Mittwoch. Flynn wird vorgeworfen, einen inoffiziellen Gesprächskanal an der US-Regierung vorbei nach Russland geschaffen und das FBI darüber belogen zu haben - wofür er verurteilt wurde.

Trump stellt es anders dar: Flynn sei ein Opfer der Vorgängerregierung, die das Wahlergebnis von 2016 umstoßen wollte. Die Ironie an dieser Erzählung ist in den Wochen nach der Wahl schreiend, da Trump noch immer nicht seine Wahlniederlange anerkennt. Dass so viele Menschen seinen Lügen glauben, lässt pessimistisch in die Zukunft schauen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal