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Es reicht mit der Hängepartie

Simon Poelchau über die Rufe nach einem Shutdown

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 2 Min.

Bundeskanzlerin Angela Merkel lädt nun schon für kommenden Dienstag zu einem Bund-Länder-Treffen, statt noch auf den 25. Januar damit zu warten. Es wird um weitere Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gehen. Die Frage ist nur, was beschlossen werden soll. Denn bisher spricht sich die Bundesregierung weiterhin gegen einen rigideren Umgang gegenüber der »Wirtschaft« aus.

Zwar appelliert die Bundesregierung schon länger an die Unternehmen, möglichst viel Homeoffice zu ermöglichen. Auch will man sich beraten, wie man unwillige Chefs zum Einlenken bewegen kann. Doch einer Pflicht zum Homeoffice erteilt sie noch immer eine Absage, wie am Freitag Regierungssprecher Steffen Seibert verlautbarte.

Dabei würde eine Homeoffice-Pflicht nur jene Beschäftigte vor einer Ansteckung schützen, die prinzipiell auch von zu Hause aus arbeiten können. Doch bei mehr als der Hälfte der Angestellten ist dies nicht möglich. Sie müssen weiter in den Betrieb gehen und sind dort einer hohen Ansteckungsgefahr ausgesetzt - da kann der Chef noch so viel argumentieren, er halte Infektionsschutzmaßnahmen ein; und wenn man sich nicht am Arbeitsplatz ansteckt, dann vielleicht auf dem Weg dorthin in der vollen S-Bahn. Schließlich gibt es genug Vollpfosten, die keine Maske tragen.

So hilft nur ein kompletter Stillstand im Kampf gegen Corona. Zumindest ist diese Einsicht auch schon bei Einzelnen in der Union angekommen, wie bei Fraktionsvize Thorsten Frei, der einen kurzen, harten Shutdown besser findet als eine »endlose Hängepartie«. Zeit wird es, dass diese Erkenntnis auch beim Rest ankommt. Sonst sterben noch mehr.

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