Transparency kritisiert Rüstungsunternehmen
Die Organisation wirft der Rüstungsindustrie zu wenig Einsatz gegen Korruption vor
Die internationale Antikorruptionsorganisation Transparency International wirft der Rüstungsindustrie vor, zu wenig gegen Korruption zu tun. Fast drei Viertel der weltweit größten Rüstungskonzerne engagierten sich wenig oder gar nicht im Kampf gegen Korruption, teilte die Organisation am Dienstag bei der Vorstellung eines Rankings von 134 Unternehmen mit. Von den vier deutschen Unternehmen in dem Index schnitt nur ThyssenKrupp gut ab. Die Firmen Diehl Stiftung, Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall wurden schlechter bewertet.
Peter Conze, Verteidigungsexperte von Transparency Deutschland, appellierte angesichts der Waffenexporte an die besondere Verantwortung deutscher Rüstungsunternehmen: »Die Gefahr für Korruption ist aufgrund der hohen Vertragssummen und der geringen Anzahl von Unternehmen, die in engem Kontakt zum öffentlichen Auftraggeber stehen, besonders hoch.« Zudem sei aus Sicherheitsgründen die Transparenz im Rüstungssektor eingeschränkt. Von den insgesamt 134 untersuchten Unternehmen erhielten lediglich 16 (12 Prozent) eine gute Bewertung von A oder B. 98 Firmen (73 Prozent) wurden im Index unter D bis hin zur schlechtesten Kategorie F eingestuft. Die höchste Punktzahl unter den deutschen Unternehmen erhielt ThyssenKrupp mit B. epd/nd
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