Wochen im Tunnel: Demonstranten gegen Schnellbahn beenden Protest

Insgesamt neun Menschen hatten sich in einem Dutzende Meter langen Röhrensystem verschanzt

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London. Nach Wochen unter der Erde hat der letzte Demonstrant gegen ein milliardenschweres Schnellbahnprojekt ein selbst gegrabenes Tunnelsystem in einem Londoner Park verlassen. Das Gelände sei nun wieder unter Kontrolle, teilte das Baukonsortium High Speed 2 (HS2) am Freitag mit. Insgesamt neun Menschen, darunter ein Teenager und sein Vater, hatten sich im Januar im Park Euston Square Gardens unweit des Bahnhofs Euston in einem Dutzende Meter langen Röhrensystem verschanzt.

Die Schnelltrasse HS2 soll die wirtschaftlich abgehängten Regionen in den Midlands und im Norden Englands sowie Schottland besser mit der Hauptstadt London verbinden. Sie gilt als eines der größten derzeitigen Infrastrukturprojekte Europas.

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Das Baukonsortium betonte den großen Einsatz seiner Mitarbeiter bei der Entfernung der »illegalen Eindringlinge«. »HS2 akzeptiert das Recht auf friedlichen Protest, aber während es Großbritannien mit der Pandemie zu tun hat, haben die Aktionen dieser Personen zusätzlichen Druck auf die öffentlichen Dienste ausgeübt.« Sicherheitskräfte seien wiederholt attackiert und bestohlen worden. Das Aktionsbündnis HS2 Rebellion bezeichnete den 31 Tage langen Protest als Erfolg. dpa/nd

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