Gangster-Rap kann Nährboden für Antisemtismus bereiten

NRW-Antisemitismusbeauftragte Leutheusser-Schnarrenberger legt empirische Untersuchung vor

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf. Laut einer Untersuchung der Universität Bielefeld gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Gangsta-Rap und der Neigung, antisemitische und frauenfeindliche Aussagen zu teilen. Dagegen lässt sich kein messbarer Zusammenhang zwischen dem Konsum von Gangsta-Rap und rassistischen Einstellungen feststellen, wie die am Dienstag in Düsseldorf vorgestellte Studie ergab. Die Untersuchung wurde von der NRW-Antisemitismusbeauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) in Auftrag gegeben.

Im Zuge der Jugendbefragung untersuchte ein Wissenschaftsteam der Bielefelder Universität, welche antisemitischen Motive und diskriminierenden Äußerungen von Jugendlichen aufgenommen werden und welche Spuren dies in den Einstellungen der Hörerinnen und Hörer hinterlässt. »Die Studie belegt erstmalig empirisch, dass Gangsta-Rap den Nährboden für spätere verfestigte antisemitische Einstellungen bereitet«, erklärte die frühere Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger in Düsseldorf.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

»Wir dürfen nicht zusehen, wie Musiker Antisemitismus propagieren und mit gewaltverherrlichenden und frauenfeindlichen Texten Jugendliche indoktrinieren«, mahnte die NRW-Antisemitismusbeauftragte. »Deswegen müssen wir in der Präventionsarbeit zielgruppen- und altersgerecht Angebote entwickeln.«

Der hingegen nicht nachgewiesene Zusammenhang zwischen dem Gangsta-Rap-Konsum und rassistischen Einstellungen liefert den Angaben zufolge erstmals in einer Jugendbefragung Hinweise darauf, dass antisemitische Einstellungen unabhängig von rassistischen Einstellungen existieren. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal