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Kultusminister beraten über neues Schuljahr unter Corona-Bedingungen

Der Newsblog zur Coronakrise - Donnerstag, 10. Juni 2021: +++ Bodo Ramelow für komplette Lockerung im Herbst +++ RKI registriert Inzidenz unter 20 +++

  • Lesedauer: 3 Min.

Berlin. Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) berät am Donnerstag über das weitere Vorgehen an den Schulen nach den Sommerferien. Aktuell normalisiert sich der Schulbetrieb angesichts sinkender Corona-Zahlen zwar wieder und einige Länder lockern die Maskenpflicht in den Einrichtungen. Allerdings ist nicht absehbar, wie die Lage im Herbst sein wird. Die Ministerinnen und Minister wollen bei ihrer Videokonferenz außerdem eine Empfehlung für den Umgang mit Antisemitismus an Schulen verabschieden.

Die brandenburgische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Britta Ernst (SPD) hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, die Schulen nach dem Sommer in voller Präsenz zu öffnen - und zwar unabhängig davon, ob Kinder geimpft sind oder nicht.

Auch die designierte Chefin der größten deutschen Bildungsgewerkschaft GEW, Maike Finnern, geht davon aus, dass die Schulen nach den Sommerferien mit normaler Klassenstärke starten können. Ihrer Ansicht nach bleiben aber Unsicherheiten: Es sei zum einen nicht klar, wie sich die Corona-Zahlen im Sommer und Herbst entwickelten. Und sie sei ziemlich sicher, dass nicht alle Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern bis zum Schuljahresbeginn geimpft seien. »Sie sollen ein Angebot bekommen. Ob sie das annehmen, müssen Eltern, Kinder und Jugendliche selbst entscheiden.« Insgesamt rechnet die künftige GEW-Chefin nicht damit, dass es nach den Ferien erneut zu so drastischen Einschränkungen kommen wird wie in diesem Schuljahr.

+++ Bodo Ramelow: Komplette Lockerung im Herbst wagen +++

So viele Impfungen werden jeden Tag neu verabreicht

Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich nach einem Zeitungsbericht dafür aus, die Corona-Regeln im Herbst komplett zu lockern. »Ich glaube, wir können das Risiko der kompletten Öffnung im Herbst eingehen«, sagte Ramelow der »Rheinischen Post« (Donnerstag). Die Widerstandskraft sei durch den Impfstoff in diesem Jahr höher. Er wisse aber auch, dass sich 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung nicht impfen lassen werden. »Die müssen das Risiko dann selbst tragen und verantworten«, sagte Ramelow.

Nach Angaben des Regierungschefs sind in Thüringen wahrscheinlich zwei Menschen infolge einer Covid-Impfung gestorben. Er bedauere das sehr, die Angehörigen erhielten Unterstützung, sagte Ramelow. »Aber bei zwei zu einer Million sind die Risiken abschätzbar und erklärbar«, fügt er hinzu. »Normalität heißt, mit Risiken zu leben.«

+++ RKI registriert Inzidenz unter 20 +++

Der lange Weg zur Herdenimmunität

Berlin. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 3187 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Donnerstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 4640 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit bundesweit 19,3 an (Vortag: 20,8; Vorwoche: 34,1).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 94 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 166 Tote gewesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,74 (Vortag: 0,71). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 74 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Agenturen/nd

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