Wie können Beschwerden mit einfachen Mitteln reduziert werden?

pandemie-bedingte haltungsschäden

  • Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV
  • Lesedauer: 2 Min.

Bestimmte Sitz- und Handynutzungs-Gewohnheiten sowie unbequeme Arbeitsplätze können auf Dauer zu Fehlhaltungen und Beschwerden führen. Wie lässt sich das vermeiden?

Menschen mit Schreibtisch-Job sollten während ihrer Arbeitszeit regelmäßig aufstehen und ein paar Schritte gehen, zum Beispiel bei längeren Telefonaten. Außerdem ist immer wieder die Sitzhaltung zu wechseln oder zwischendurch mit den Füßen zu wippen. Das Blut zirkuliert dadurch besser in den Beinen, Knie- und Fußgelenke werden entlastet. Dazu regelmäßig die Schultern kreisen lassen und die Arme über den Kopf strecken.

Wer zu Hause arbeitet, tut das häufig auf ungeeigneten Sitzmöbeln. Das kann zu Fehlhaltungen wie hochgezogene Schultern, zum Buckel oder vorgestreckten Hals führen. Die Füße unter dem Stuhl hinter die Knie zu stellen, ist auf Dauer auch nicht gesund.

Bei der Sitzposition sind einfache Dinge zu beachten: Um das Becken zu entlasten, sind beim Sitzen die Füße so aufzustellen, dass dazwischen zwei Fäuste Platz haben. Die Ober- und Unterschenkel sollten einen rechten Winkel bilden, wobei die Füße vollständig auf dem Boden stehen.

Manchmal steht der Monitor zu weit weg oder das Laptop-Display ist zu tief, so dass sich die Nackenmuskulatur verkrampft. Ein vorgebeugter oder gesenkter Nacken kann zu starken Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen bis hin zu einer Beeinträchtigung der Wirbelsäule führen. Optimal ist es, wenn das obere Ende des Bildschirms ungefähr auf Augenhöhe ist. Die Entfernung ist dann passend, wenn bequem gelesen werden kann, ohne dass der Kopf vorgebeugt werden muss.

Viele klemmen ihr Telefon zwischen Kopf und Schulter ein, um die Hände zum Mitschreiben frei zu haben. Die Folge: eine verkrampfte Hals- und Nackenmuskulatur. Besser ist es, ein Headset zu nutzen. Längere Telefonate können dann sogar für ein paar Übungen wie Schultern kreisen oder Nacken dehnen genutzt werden.

Typisch für die Handynutzung ist, dass der Kopf oft lange gesenkt ist. Bei einer Beugung des Nackens zwischen 15 bis 45 Grad vervielfacht sich aber die Beanspruchung der Nackenmuskulatur. Die Folge sind Nacken- oder Kopfschmerzen und eine überlastete und verhärtete Nackenmuskulatur. Viele leiden dann unter einem sogenannten Handynacken. Um dem entgegenzuwirken, sollte das Handy höher vor das Gesicht gehalten werden, also eher lieber die Augen als den Kopf senken.

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