Impfen als Systemfrage

Martin Höfig über Meinungsfreiheit und ihre medizinischen Grenzen

  • Martin Höfig
  • Lesedauer: 1 Min.

Am Wochenende kochte die Diskussion über eine mögliche Impfpflicht erneut hoch. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) kündigte für Herbst mögliche Einschränkungen für Ungeimpfte an und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) schloss eine Impfpflicht unter bestimmten Bedingungen nicht mehr aus. Wie Teile der hiesigen Bevölkerung darauf reagieren werden, kann man sich nach den unzähligen Schwurbeldemos samt Reichstagstreppensturm vorstellen.

Man hat in einer spätbürgerlichen Gesellschaft sowieso schon zu viel zu ertragen, zum Beispiel verschwörungsideologische Auswüchse pluralistischer Meinungsfreiheit unter hirnaufweichenden kapitalistischen Bedingungen auch schon vor der Pandemie - geschenkt.

Doch seit anderthalb Jahren hat sich ein Virus etabliert. Und wie dieses sich in alle Lebensbereiche der Menschen einschleichen kann, mit möglichen schweren gesundheitlichen bis tödlichen Folgen, so ist es auch prioritär zu bekämpfen. Und dies gelingt nachhaltig nur mit einer möglichst lückenlosen Durchimpfung der Bevölkerung. Wer sich diesem Schutz verweigert und damit seine Mitmenschen wissentlich und willentlich gefährdet, muss draußen bleiben. Jede Freiheit hat auch Grenzen.

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