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  • Saudi-Arabien macht Druck auf internationale Unternehmen

Al-Arabiya muss umziehen

Cyrus Salimi-Asl über aggressive saudische Wirtschaftsförderung

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

So könnte effektive Wirtschaftsförderung aussehen: Wenn du deinen Firmensitz nicht in meine Hauptstadt verlegst, darfst du bei uns keine Geschäfte mehr machen. Saudi-Arabien probiert es auf diese Tour und macht Druck auf internationale Unternehmen in der Golf-Region, die ihren Sitz nicht im saudischen Königreich haben, sondern in den dynamischen Finanzplätzen Dubai oder Doha. Wer ab 2024 noch Geschäfte mit saudischen Kunden machen will, muss den Firmensitz verlegen, sonst drohe der Verlust von Geschäften in der größten Volkswirtschaft der Region.

Getroffen hat es auch den Nachrichtenkanal Al-Arabiya in Dubai, der zum privaten saudischen Medienkonzern Middle East Broadcasting Center (MBC) gehört. Die Mitarbeiter wurden am Montag unterrichtet, dass ihr Arbeitsplatz in die saudische Hauptstadt Riad verlegt werde. Al-Arabiya gilt als größter arabischer Konkurrent von Al-Jazeera in Doha (Katar). Die saudischen Machthaber fahren seit einiger Zeit einen vorsichtigen politischen Öffnungskurs, nun soll dabei auch ökonomisch was rumkommen. Dahinter steckt die Angst, das das Big Business in der Golf-Region an Saudi-Arabien vorbeiläuft – zum Vorteil für die Nachbarn Katar und die Emirate. Gleichzeitig kann man Medien so aus nächster Nähe kontrollieren.

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