Mücken und andere Plagen

Wer in der warmen Jahreszeit abends das Haus verlässt, um sich an der Kühle der Dämmerung zu laben, wird schnell unangenehme, ja zudringliche Begleiter haben: Mücken. Sie attackieren unbedeckte Hautpartien und durchbohren mit ihren Stechrüsseln, die stark vergrößert aussehen wie gefährliche Gerätschaften aus der Baumarktabteilung für Fortgeschrittene, sogar stabilen Hosenstoff. Verfluchte Viecher, denken dann viele, aber das wäre ungerecht. Denn Mücke ist nicht gleich Mücke. Viele Arten gibt es, und eine der jüngsten und absonderlichsten ist die Londoner U-Bahn-Mücke. Sie lebt nur unter Tage, sucht sich dort ihr Futter und kennt keine Winterpause. Kein Ausflug an die frische Luft, kein Kontakt zur Außenwelt. Und nun, verehrte Leserinnen und Leser, sehen Sie sich die geplagten Spitzenkandidaten an. Wochenlang vegetieren sie in TV-Bunkern, ernähren sich ausschließlich vom Licht der Studiolampen, von den immer gleichen Fragen und vom spärlichen Beifall. Ein hartes Schicksal. Vielleicht denken Sie daran, wenn Sie im Begriff sind, der nächsten Mücke den Garaus zu machen.

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