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Die Gürtelrose-Viren machen keine Pause

rund um die gürtelrose

  • Lesedauer: 3 Min.

Da zudem die Gürtelrose nicht selten zu schweren Langzeitfolgen führt, empfiehlt die Ständige Impfkommission(Stiko) eine Impfung gegen Gürtelrose für über 60-Jährige und für Personen mit Grunderkrankungen ab 50 Jahren. Denn anders als bei anderen Infektionskrankheiten schlummert das Virus im Körper, so dass die Erkrankung völlig unabhängig von der Jahreszeit und der Viruszirkulation auftreten kann. Die Kosten übernimmt in diesem Fall die Krankenkasse.

Gut zu wissen ...
  • Jeder Dritte erkrankt im Laufe seines Lebens an Gürtelrose.
  • Mehr als 95 Prozent der über 60-Jährigen tragen das Virus in sich, das Gürtelrose auslösen kann.
  • Bis zu 30 Prozent der Betroffenen leiden unter langwierigen Schmerzen.
  • Wer einmal Windpocken hatte, ist Gürtelrose-gefährdet. Bei den über 60-Jährigen sind das fast alle.
  • Bricht Gürtelrose aus, kann dies sehr schmerzhaft sein und monatelange Nervenschmerzen verursachen.
  • Mit jedem Lebensjahr steigt das Risiko des Ausbruchs, weil das Immunsystem schwächer wird - egal, wie gesund wir leben.
  • Wer wissen möchte, ob er eine Immunschwäche hat, sollte seinen Hausarzt oder Facharzt fragen und seinen Impfpass prüfen lassen. nd

Fakt ist allerdings, dass die weit verbreitete Gürtelrose häufig unterschätzt wird. Dabei kursieren viele Mythen über diese Viruserkrankung. Warum diese oft nicht stimmen und sogar gefährlich sein können:

Mythos 1: Bei der Gürtelrose handelt es sich um eine Hautkrankheit

Jein. Die Gürtelrose betrifft in erster Linie das Nervensystem und erst in zweiter Linie die Haut. Sie beginnt meist mit brennenden oder stechenden Nervenschmerzen, dann erst folgt die Rötung. Die reaktivierten Viren wandern an den Nerven entlang. Sind sie an der Hautoberfläche angekommen, entstehen Bläschen, manchmal auch Pusteln, die nach zwei bis vier Wochen verschwinden. Nur in seltenen Fällen verläuft Gürtelrose ohne Ausschlag. In jedem Fall sollte bereits beim ersten Verdacht ein Arzt aufgesucht werden.

Mythos 2: Wer Windpocken hatte, ist gegen die Gürtelrose immun

Stimmt nicht. Jeder, der schon einmal Windpocken hatte, kann später Gürtelrose bekommen. Denn beide Erkrankungen werden durch dieselben Viren verursacht. Dieser Erreger bleibt nach dem Abheilen der Windpocken im Körper. Ein intaktes Immunsystem hält das Virus dort in Schach. Doch mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer. Das Virus kann erneut erwachen und Entzündungen des Nervensystems auslösen. Windpocken schützen also nicht vor einer Gürtelrose-Erkrankung.

Mythos 3: Die Gürtelrose ist eine ansteckende Erkrankung

Prinzipiell ja - allerdings gilt das nur für Personen, die noch keine Windpocken hatten. Denn nach einer Windpockeninfektion bleiben die Erreger ein Leben lang im Körper. Je älter man wird, desto schwächer wird das Immunsystem. Damit steigt also das Risiko für eine Gürtelrose-Erkrankung. Infektiös ist bei Gürtelrose nur der Inhalt der Hautbläschen, zum Beispiel durch direkte Berührung oder über die Hände oder infizierte Gegenstände, wie Türgriffe, Treppengeländer, Wasserhähne, Besteck usw. Sind die betroffenen Hautstellen gut abgedeckt, so ist die Ansteckungsgefahr gering. Steckt sich eine Person, in der Regel sind es kleine Kinder, an, so bekommt sie Windpocken und nicht Gürtelrose.

Mythos 4: Eine Gürtelrose ist lästig, verursacht aber keine Schmerzen

Leider nein. Ein akuter Gürtelrose-Ausbruch ist meist sehr schmerzhaft, da die Nerven betroffen sind. Doch auch nach dem Abheilen der Pusteln bleiben bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen Komplikationen. Die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie kann monatelang anhalten und die Lebensqualität stark einschränken. Agenturen/nd

Weitere Informationen unter www.impfen.de/guertelrose

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