Morawiecki will die nächste Eskalationsstufe

Aert van Riel zu Forderungen von Polens Premier im Konflikt mit Russland und Belarus

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Westliche Politiker werfen dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko immer wieder vor, dass er die Europäische Union destabilisieren wolle. Das ist eine einseitige Darstellung. Viele Geflüchtete, welche nach Belarus geholt wurden und in die EU wollen, kommen aus Ländern, die zum Teil unbewohnbar geworden sind. An den dortigen Kriegen tragen westliche Staaten und ihre Verbündeten eine Mitverantwortung. Lukaschenko nutzt eine Situation aus, die seine Gegenspieler selbst geschaffen haben.

Hinzu kommt, dass polnische Soldaten, Polizisten und Grenzer mit ihrem brutalen Vorgehen gegen die Schutzsuchenden ihren Teil dazu beitragen, dass es jederzeit zu einer Eskalation kommen kann. Mit einer »Verteidigung der EU-Grenze«, von der etwa der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki schwadroniert, hat das nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen eklatanten Rechtsbruch gegenüber Menschen, die das Anrecht haben, zumindest einen Antrag auf Asyl zu stellen. Morawiecki will dafür belohnt werden. Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland solle gestoppt werden, fordert er. Das wäre die nächste Eskalationsstufe im Konflikt zwischen westlichen Staaten auf der einen und Belarus sowie Russland auf der anderen Seite.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal