Das regelt leider der Markt

Daniel Lücking zur Klage gegen Spionagesoftwarehersteller NSO

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Software Pegasus des israelischen Unternehmens NSO hat es in sich. Mit dem für Benutzer*innen fast unauffindbaren Programm wollten Geheimdienste wie der Bundesnachrichtendienst die weiterhin nicht knackbare Verschlüsselung vieler Messenger umgehen, in dem sie direkt auf dem Smartphone mitlesen, mithören, mitschauen.

Laut US-Handelsministerium habe es die Spähsoftware aber wohl auch autoritären Regierungen erlaubt, im Ausland lebende Regierungskritiker*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen ins Visier zu nehmen, um sie zum Schweigen zu bringen. Nicht etwa die Vernunft, dass Menschen vor derartigem Missbrauch geschützt werden müssen, sondern das Profitstreben eines Weltunternehmens setzt der Überwachung nun hoffentlich mit der Klage ein Ende. Der Firma Apple geht es darum, ihr hochpreisiges Image samt Börsenwert nicht zu beschädigen.

Um das schlechte Image, dass der deutsche Staat gerne Sicherheitslücken und Spähsoftware einkauft, sorgte sich die Bundesregierung bislang nicht. Es wäre wünschenswert, dass die kommende Regierung sich in dieser Hinsicht besinnt, denn sonst brauchen wir schnell auch für sie ein Update. Dabei wird das jüngste Update gerade erst langwierig installiert.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -