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Zwei Siege machen den deutschen Frauen Hoffnung

Die DHB-Handballerinnen haben bei der WM die Hauptrunde erreicht - und wollen mehr

  • Michael Wilkening
  • Lesedauer: 4 Min.

Der erste Schritt ist geschafft, aber der Einzug in die Hauptrunde war ohnehin fest eingeplant. Für den Deutschen Handballbund (DHB) geht es bei der Weltmeisterschaft der Frauen in Spanien darum, mit dem eigenen Team möglichst in den Kampf um Medaillen einzugreifen. Voraussetzung dafür ist, dass die Spielerinnen von Bundestrainer Henk Groener die Vorrunde überstehen, was nach zwei von drei Gruppenspielen bereits erfüllt ist. Beim 36:22-Erfolg am Sonnabend gegen die Slowakinnen war weniger der Sieg als solcher ein Fingerzeig, sondern die Art und Weise, wie er erreicht wurde. Dem Verband und dem Bundestrainer darf der Auftritt Hoffnung machen.

Die 60 Minuten gegen die Slowakinnen waren eine Doublette der Partie zwei Tage zuvor gegen Tschechien. Wie im Auftaktspiel der Weltmeisterschaft, das mit einem 31:21-Sieg endete, machten die deutschen Frauen mit einer aggressiven und beweglichen Deckung Eindruck. Mit der eigenen Verteidigung sorgten die Deutschen für Kontrolle auf dem Feld. Im Grunde war schon nach wenigen Angriffen beider Teams deutlich geworden, dass nur die DHB-Auswahl würde gewinnen können. Die Überlegenheit war so groß, dass Groener wie schon gegen Tschechien im Laufe der Begegnung allen Spielerinnen Einsatzzeiten geben konnte. »Hinsichtlich der Belastungssteuerung ist es gut, dass alle spielen konnten«, sagte der Bundestrainer. Der Niederländer weiß sehr gut, dass im Turnierverlauf wegweisend sein kann, ob seine Leistungsträgerinnen noch ausreichend Energie haben, wenn die ganz schweren Prüfungen warten.

Die Leistungen gegen Tschechien und die Slowakei deuten darauf hin, dass das deutsche Team noch ein paar Spiele mehr bestreiten darf. Bemerkenswert war während der bisherigen 120 WM-Minuten, mit welcher Selbstverständlichkeit die Spielerinnen ans Werk gingen, die in den zurückliegenden Jahren regelmäßig daran gescheitert waren, einmal das Halbfinale eines großen Turniers zu erreichen. Die deutschen Frauen strahlen eine große Überzeugung aus, gemeinsam erfolgreich sein zu können. Dieser Eindruck ist die wichtigste Botschaft im bisherigen Turnierverlauf. Spannend wird sein, ob Groener seinen Spielerinnen die Überzeugung auch vermitteln kann, wenn an diesem Montagabend der nächste Gegner Ungarn heißt, der die bislang schwerste Prüfung in Spanien darstellen wird.

Nach dem Einzug in die nächste Phase des Turniers werden die Aufgaben schwerer, die Hoffnungen bleiben hingegen gleich. »Wir haben immer ein Ziel und das lautet, das nächste Spiel zu gewinnen«, erklärte der Bundestrainer. »Wenn wir das immer wieder schaffen, kommen wir automatisch dorthin, wo alle hinmöchten«, fügte Groener an. Die besten zwei Teams aus vier Hauptrundengruppen schaffen den Sprung ins Viertelfinale - und eben dorthin möchten die DHB-Frauen gelangen. Das ist klar, auch wenn es bislang noch unausgesprochen bleibt.

Dem Duell in der Gruppe E gegen die Ungarinnen kommt auf dem Weg dahin eine große Bedeutung zu, denn eine Niederlage würde die Aussichten des deutschen Teams erheblich schmälern. Das Ergebnis der Partie geht nämlich in die Hauptrundenwertung ein. Und dort warten dann anschließend mit Dänemark und Südkorea zwei Gegner, die noch etwas stärker eingeschätzt werden können. Minuspunkte gilt es deshalb gegen die Ungarinnen zu vermeiden.

Rückenwind gibt die Erinnerung an das bislang letzte Aufeinandertreffen mit den Ungarinnen: Bei der Europameisterschaft vor einem Jahr gab es einen klaren 32:25-Sieg der deutschen Spielerinnen. »Wir dachten, dass dies der Durchbruch sein könnte«, blickte Julia Maidhof noch einmal zurück. Die Hoffnung der Rückraumspielerin erfüllte sich beim zurückliegenden Großturnier letztlich nicht, die Europameisterschaft endete für die Auswahl des Deutschen Handballbundes mit einem enttäuschenden Ausscheiden in der Hauptrunde.

Jetzt, bei der Weltmeisterschaft in Spanien, soll es für die deutschen Handballerinnen weitergehen. Maidhof, ihre Kolleginnen und der Bundestrainer haben sich nach den ersten beiden Auftritten selbst gute Gründe gegeben, optimistisch zu sein.

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